KUNST AM BAU WÜRZBURG
Eingeladener Wettbewerb für den Neubau des zentralen Praktikumsgebäudes für die Naturwissenschaften der Julius Maximilian Universität Würzburg 2014 – 3. Preis
Entwurfskonzept
Bei dem Wettbewerb ist eine Gestaltung gewünscht für das Praktikumsgebäude der Naturwissenschaften der Universität Würzburg. Es wird von Studenten der Physik, Biologie und Chemie genützt.
Dem Entwurfskonzept liegt die Forderung des Auftraggebers zugrunde, sich auf die Architektur des Gebäudes und den vermittelten Lehraufträgen der Universität zu beziehen.
Herrn Wilhelm Röntgen entdeckte am 8. November 1895 im Physikalischen Institut der Universität Würzburg die nach ihm benannten Röntgenstrahlen; Auf dieser ersten Röntgenaufnahme ist eine Hand mit Ring zu sehen. Dieses Thema wird im Eingangsbereich aufgenommen und künstlerisch verfremdet und bildet den Inhalt der Wandgestaltung im EG. Als farblicher Kontrapunkt ist der Ring in rot ausgeführt und bezieht sich somit farblich auf den Feuerwehrkasten. Die Ausführung ist in 3 gleich dimensionierten Glasflächen angedacht.
Im Obergeschoss bezieht sich die Gestaltung auf die Architektur, insbesondere auf die Fassadengestaltung. Sie ist ebenso in Glas gehalten, in der Flächengestaltung der Längs- und Querbänder farblich und formal an sie angelehnt.
Hier oben werden auch die Themenbereiche Biologie und Chemie behandelt , wobei auf der rechten Seite stellvertretend für Biologie der Themenbereich DNA ausgewählt wurde. Diese Entdeckung hat eine ähnlich große Bedeutung für die Biologie – und die Gesellschaft- wie damals die Entdeckung der Röntgenstrahlung. Die DNA wird anhand der Doppelhelix und deren sequenzierter Farbauswertung als künstlerisches Thema zugrunde gelegt, wobei dieses frei interpretiert wird.
Auf der linken Seite beziehe ich mich auf die Chemie. Für mich als Künstlerin hat die Erfindung der synthetischen Farben ab 1880 eine ähnlich große Bedeutung wie z.B. die DNA für die Biologie. Das verwendbare Farbenspektrum wurde immens erweitert ebenso wie die Anwendungsmöglichkeiten.
Den Untergrund bilden natürliche Erdfarben (wie siena, umbra etc),in ruhigen Streifen ausgeführt, die überlagert werden von synthetischen Farben in ihrer explosiven Kraft.
Zentraler Punkt meiner Gestaltung ist der Mensch, der auch in der Forschung und Lehre im Mittelpunkt steht. Ich stelle ihn da in Form von Fotos von Drahtfiguren, die ich über Jahre als dreidimensionale Objekte entwickelt habe. Die Figuren und deren Schatten überschneiden sich teilweise und symbolisieren die Vernetzungen und Zusammenarbeit von Gruppen. Die Gliederung dieser Wand bringt die Außengestaltung des Gebäudes in den Innenraum.